Nachhaltigkeit als Selbstverständnis: Apple zelebriert den Tag der Erde
Bereits zum vierten Mal in Folge—fast schon traditionell—nutzt Apple den Zeitraum um den alljährlichen Tag der Erde dazu, sich offen zum Umweltschutz zu bekennen und seine umweltökonomischen Bemühungen, Erfolge und Ziele zu formulieren.
Der am 22. April begangene, weltweite Aktionstag wurde bereits 1970 das erste Mal in den Vereinigten Staaten arrangiert und motivierte damals bereits mehr als 20 Millionen Menschen an Protesten und Aktionen teilzunehmen, um ein stärkeres Bewusstsein gegenüber der Umwelt und den eigenen Handlungen zu manifestieren.
Apple Jungfernstieg in Hamburg zum diesjährigen "Tag der Erde" — Foto: storeteller.de · #EarthDay
Um das Engagement und die Fortschritte zu dokumentieren, hat Apple bereits im Vorfeld seinen diesjährigen Umweltschutzbericht, den Environmental Progress Report (PDF), veröffentlicht und die dazugehörige Seite aktualisiert. Eine Microsite, deren Besuch, sich auch unabhängig vom "Earth Day" lohnt—nicht nur weil Apple seinen Bericht mit der eindeutigen Aussage einleitet, dass sich der Klimawandel nicht leugnen lässt. Auf der auch in deutsch verfügbaren Seite und in dem 58-seitigen, englischsprachigen Dokument erfährt man beispielsweise, dass im Jahr 2016 bereits 96 Prozent der weltweit genutzten Energie aller Standorte aus sauberen, erneuerbaren Quellen stammen. Eine Zahl, die nicht nur die knapp 500 Retail Stores, sondern auch Büros, Rechenzentren und Verteilerzentren für Produkte beinhaltet. Bereits in 24 Ländern kann Apple in diesem Zusammenhang eine Bilanz von 100% vorweisen.
"Unser Ziel ist eine geschlossene Lieferkette." — https://www.apple.com/de/environment
Zum ersten Mal in diesem Jahr hat Apple auch ein sehr ambitioniertes Langzeitziel in den Bericht aufgenommen, dessen Realisierung noch nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet ist: eine geschlossene Lieferkette. "We’re actually doing something we rarely do, which is announce a goal before we’ve completely figured out how to do it," erklärt Lisa Jackson, Apples Vice President of Environment, Policy and Social Initiatives, gegenüber dem amerikanischen Onlinemagazin VICE News in einem weiterführenden Interview. Auch wenn der Hersteller von mehr als 200 Millionen Elektrogeräten jährlich bereits damit begonnen hat, mit wiedergewonnenem Aluminium neue Produkte zu produzieren, sollen in Zukunft alle Artikel und Verpackungen ausschließlich aus recycelten Werkstoffen hergestellt werden. Dank einem geschlossenen Kreislauf mit wieder verwerteten oder wieder verwertbaren Materialien wird bei der Herstellung auf die Förderung von neuen Rohstoffen verzichtet. Ein kontinuierlicher Prozess um Ressourcen der Erde zu schonen, bevor sie endgültig erschöpft sind.
"Apple logos at hundreds of stores feature a green leaf"
"Apple celebrates Earth Day with new initiatives and stories of innovation" — Foto: Apple Inc, https://www.apple.com/newsroom/2017/04/apple-celebrates-earth-day/
Abgesehen von den umfassenden Online-Publikationen—darunter auch mehreren Videos, die u.a. die Fragen beantworten, ob wir Null Abfall produzieren können oder warum in Cupertino künstlicher Schweiß hergestellt wird—nutzt Apple auch die eigenen Retail Stores, um den "grünen" Gedanken aufwändig inszeniert zu kommunizieren: Die Mitarbeiter in den Retail Stores tragen farblich exakt abgestimmte T-Shirts und neue Bildschirmschoner zelebrieren den Tag der Erde. Allerdings, so der Wermutstropfen, werden ein ganzes Jahr nach der offiziellen Umstellung auf Papiertüten zum letztjährigen Earth Day zumindest im Apple Store am Jungfernstieg in Hamburg weiterhin Plastiktüten herausgegeben. Der alte Bestand muss zuerst aufgebraucht werden, heisst es auf Nachfrage von einem Mitarbeiter.
Am Mittwoch, 19.04. fand im Apple Union Square in San Francisco die Podiumsdiskussion "Climate Optimism" statt. Apples Umweltbeauftragte Lisa Jackson und der US-amerikanische Politiker Al Gore, dessen Umweltengagement u.a. durch die mit dem Oscar ausgezeichnete Dokumentation "Eine unbequeme Wahrheit" eine große Zielgruppe erreichte, äußerten sich in dem einstündigen Event u.a. zum kontinuierliches Umweltengagement des Gastgebers.
Former U.S. Vice President and Climate Reality Chairman Al Gore and Apple’s Vice President of Environment, Policy, and Social Initiatives Lisa Jackson will discuss climate optimism. They’ll share their insight on Earth Day initiatives, Apple’s ongoing commitment to the environment, and ways you can make an impact through positive actions.
"Climate Optimism", Al Gore and Lisa Jackson im Apple Union Square in San Francisco — Foto: Kyle Starr
"Climate Optimism", Al Gore and Lisa Jackson im Apple Union Square in San Francisco — Foto: Lisa P. Jackson
Leider stand das "Today at Apple"-Event bei Veröffentlichung (noch) nicht als Podcast zur Verfügung.
Neben dem Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember ist der Tag der Erde der einzige seiner Art, an dem der Apfel an allen Standorten in einer besonderen Farbe erstrahlt: das stilisiertes Blatt des Logos leuchtet für mehrere Tage weltweit grün und symbolisiert Apples kontinuierliches Umweltbewusstsein und Umweltengagement. Nachhaltigkeit als Selbstverständnis—weit über eine mediale Marketingstrategie im Jahrestakt hinaus.
Eine Auswahl an Impressionen aus aller Welt: